Von 2017 bis 2019 schrieb ich Kolumnen fürs Aargauer Kulturmagazin AAKU.
Hier eine Auswahl:
Die Maiglöckchen bimmeln auch heuer wieder in unbeflecktem Jungfrauenweiss auf den forstamtlich verstümmelten Lichtungen argovianischer Waldreservate und freuen sich auf die botanisch Untererleuchteten, welche sie an den heimischen Saisonalherden mit extra virginalem Olivengleitmittel, gerubbeltem Hartkäse und zerquetschten Nüssen zu vermeintlicher Bärlauchpest verarbeiten. Ja, manch’ mädchenhaft zartes, unschuldig daherstehendes Musenpflänzchen kann bei Verzehr zu verflüssigten Beichtstuhlgängen und Schmerzrhythmusstörungen führen! Das wussten nicht nur Michael Jackson, Edgar Allan Poe, Roman Polanski und Woody Allen. Im Wonnemonat Mai jedenfalls, ist es mit der primelprüden Jungfräulichkeit blutleerer, körperhassender Männerobsessionen endgültig vorbei: Es wird bestäubt, gepaart und brunstgebrüllt, was die Stempel, Stimmbänder und Beckenböden halten. Die freien Frauen sind in der Walpurgisnacht jubelnd auf gut geschmierten Stecken zum wildesten Feuertanz geflogen und haben, die Schamloslippen zum lüsternem Kichern geweitet, die grosse Pforte einmal mehr geöffnet!
Es darf gefeiert, geblutet und geboren werden: Die weibliche Schöpferinnenkraft explodiert, trotz aller pädopatriarchaler, pergamentsäuselnder Askese-Appelle und „bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt“- Exzesse, jedes Jahr von Neuem. Das Weibliche ist unstoppable.
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